
Kronen Zeitung
KERIM ALAJBEGOVIC (18)
Red Bull Salzburgs Zauberer mit dem kühlen Kopf
Sommer-Neuzugang Kerim Alajbegovic hat in den ersten Monaten beim FC Red Bull Salzburg auf ganzer Linie überzeugt. Der Bosnier bleibt trotz des Hypes um seine Person jedoch auf dem Boden. Im Europa-League-Spiel gegen den FC Porto zählt er dennoch zu den Hoffnungsträgern des österreichischen Fußball-Vizemeisters.
„Der phänomenale Kerim Alajbegovic reißt die Fans von den Sitzen.“
„Der 17-Jährige ist ein echtes Biest auf dem Platz.“
„Dieser Junge hat etwas, das man nicht lernen kann.“
„Die ,Drachen’ haben ein Supertalent.“
Die Lobeshymnen, die bosnische Medien auf Kerim Alajbegovic singen, klingen wie eine virtuose Arie. Der Mittelfeldspieler begeistert auf ganzer Linie. Mit 17 Jahren debütierte er für das Nationalteam und avancierte in seinem Heimatland zum jüngsten Pflichtspiel-Torschützen aller Zeiten. Auch in Salzburg schwärmen die Fans vom Mittelfeldspieler, der am vergangenen Sonntag seine Volljährigkeit feiern durfte.
Alajbegovic, der Edeltechniker
In einer Zeit der Tristesse, in der die Bullen einmal mehr in die Krise schlitterten und kaum noch Rückendeckung aus dem eigenen Fanlager verspüren, ist er ein Symbol der Hoffnung.
Bei Alajbegovic hat der Name Programm. Kerim steht für „großzügig“ oder „edel“ – der Jungspund ist ohne Zweifel ein Edeltechniker und Zauberer am Ball. Drei Treffer erzielte er in 13 Partien für die Bullen, ein weiteres bereitete er vor. Angesichts seiner Jugend und nur 579 Spielminuten sind das überzeugende Werte.
„Da musst du einen kühlen Kopf bewahren!“
Der Offensiv-Allrounder besticht mit Beidfüßigkeit und einem strammen Schuss. Ob bei ruhenden Bällen oder aus dem Spiel heraus – wenn die Kugel seinen Fuß berührt, wird’s brandgefährlich für jeden Gegner. Treffer aus der Distanz sind schon jetzt eine Art Markenzeichen.
„Ich habe schon früher immer daran gearbeitet, auch in Leverkusen ein paar Weitschusstore gemacht. Es ist immer schön, wenn so einer reingeht“, grinste das Toptalent im Gespräch mit der „Krone“. Auch an der Salzach schnappt er sich immer wieder nach dem Training ein paar Bälle, um an seinem Repertoire an Freistoßvarianten zu feilen.
Die überschwänglichen Meldungen über seine Leistungen sind dem jungen Mann nicht verborgen geblieben. „Es gibt viele Medien, die über mich schreiben“, ist ihm bewusst, dass er längst zur Person des öffentlichen Interesses geworden ist. Zugleich präsentiert er staubtrocken sein Rezept gegen den aufkommenden Hype: „Da musst du einen kühlen Kopf bewahren!“

Ein Hoffnungsträger gegen Porto
Wichtig sei, die Konzentration zu wahren, sich nicht ablenken zu lassen und am Platz Leistung zu zeigen. Zugleich findet es Alajbegovic aber auch „schön, wenn die Leute viel über dich schreiben wollen.“ Der Bosnier machte sich zuletzt beinahe unverzichtbar für die Bullen. Der Spielwitz des Teenagers sucht seinesgleichen, sein Auge für den Raum und Mitspieler ist bemerkenswert. Wenngleich man sein Alter immer in Betracht ziehen muss und Leistungsschwankungen in diesem natürlich sind, zählt er in einer sportlich herausfordernden Zeit zu den Eckpfeilern und Taktgebern.
Lichtblicke sind aktuell rar gesät, umso größer sind die Hoffnungen der Fans, dass er maßgeblich mithelfen kann, um den Verein wieder an die Spitze zu führen. Schon am Donnerstag, wenn der FC Porto (21, live auf Canal+) zum Auftakt der Ligaphase in der Europa League in Wals-Siezenheim aufschlägt, steht Alajbegovic erneut im Blickpunkt. Entfaltet er sein außerordentliches Potenzial, ist es gut möglich, dass er die Fans erneut von den Sitzen reißt.
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